Sebastian Barry: Tage ohne Ende

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Endlich wieder ein guter Western – wenngleich nicht im ganz klassischen Gewand!

Sebastian Barry präsentiert uns ein dunkles und mit sich selbst kämpfendes Nordamerika des 19. Jahrhunderts aus der Sicht des inzwischen sesshaft gewordenen Farmers Thomas McNulty. Dieser arbeitete zusammen mit seinem jetzigen Mann einst als Tänzerin (sic!) verkleidet in einer Goldgräberstadt. Mit Beginn der (vor allem) körperlichen Adoleszenz wurden beide als Soldaten eingezogen, kämpften gegen Indianer, metzelten Frauen und Kinder nieder und standen schließlich als Corporals auch im amerikanischen Bürgerkrieg Seite an Seite beieinander. Barry zeigt uns ein in sich zerrissenes Amerika in einer nüchtern gehaltenen Sprache, aufreibend evozierten Bildern und einer fast poetischen Grausamkeit.

Ein Buch das polarisieren kann, aber in jedem Fall Widersprüche aufzeigt und Diskussionsstoff bietet. Eine in lakonischer Sprache gehaltene lyrische Wucht! Eine Art irischer Simplicissimus.


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